Restart: Ein Einblick in den Weg zum neuen Spielbetrieb im Fußball

21. September 2021

Keine Frage, wir alle sind froh, endlich wieder Fangesänge zu hören und (halb-)volle Ränge in den Stadien zu sehen. Es fühlt sich schon fast wieder natürlich an, unsere Fußballvereine am Spieltag zu begleiten und wir sind nicht mehr so sehr irritiert, wenn sich unsere Kalender mit Veranstaltungen und Terminen vor Ort füllen.

Doch so schnell sich Alltag und Routine einstellen und sich vieles wieder wie gewohnt anfühlt, wollen wir einen Blick darauf werfen, wie wir es gemeinsam mit unseren Vereinen geschafft haben, dass wir heute so weit sind, dass sich vieles eben wieder natürlich anfühlt. Häufig ertappen wir uns nämlich selbst dabei, dass wir das eine oder andere Mal Dinge zu selbstverständlich hinnehmen. Deshalb starten wir eine kleine „Restart-Serie“, in der wir uns den Herausforderungen und Lösungen dieser ganz besonderen Saison widmen. Und da Fußball als erste Ligasportart in die Saison 2021/2022 gestartet ist, beginnen wir heute mit dieser Sportart.

Ein Rückblick

Zunächst ein kleiner Rückblick. Wir befinden uns Anfang des Jahres, um genau zu sein im Februar 2021. Wenn es dir nun ähnlich geht wie uns und sich der Februar irgendwie schon so weit weg anfühlt und du dir die Frage stellst: Was war damals im Februar 2021 eigentlich so los? Hier haben wir eine kurze Einordnung:

Im Februar 2021 …

… standen wir noch am Anfang der großangelegten Impfkampagne.

… befanden wir uns im zweiten Lockdown, welcher bis Anfang Mai gehen sollte.

… verloren die Kansas City Chiefs im Super Bowl gegen die Tampa Bay Buccaneers und Tom Brady holte seinen 7. Super-Bowl-Ring.

… hatten nur rund 1/3 unserer Partner seit Anfang der Pandemie Veranstaltungen mit Zuschauern.

Im selben Monat wollten wir von unseren Vereinen wissen, wie es ihnen geht und wie sie die sportliche Zukunft generell einschätzen. Wenig verwunderlich war, dass das persönliche Stimmungsbild unserer Ansprechpartner stark durch die Belastung des Lockdowns, sowie die Pandemie im Allgemeinen geprägt war. Aber auch Unsicherheiten, wie man nun weiter vorgehen soll mit der Planung für die nächste Saison, machten sich breit. Die zum damaligen Zeitpunkt noch laufende Saison 2020/2021 hatten rund 62 Prozent der Vereine bereits ohne Zuschauer abgeschrieben.

Konzepte und Herausforderungen für die neue Saison

Dem zum Trotz blieben unsere Partner für die neue Saison 2021/2022 zuversichtlich und gaben an, dass sie eine Rückkehr der Zuschauer und gar ein Regelbetrieb, wie vor der Pandemie, für möglich halten. Diesen Optimismus haben wir genutzt, um gemeinsam mit den Vereinen an Konzepten für die anstehende Saison zu arbeiten. Das mag sich alles nun so leicht und unbeschwert lesen, doch müssen wir an dieser Stelle auch ehrlich mit uns selbst sein: Zwischendurch wurden wir alle immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, die uns die eine oder andere frustrierende Minute beschert haben. Denn auf die Frage „Fühlst du dich gut auf den Restart vorbereitet?“, vergaben die Kollegen im Durchschnitt lediglich 6 von 10 Punkten. Nun ging es also darum, die Knackpunkte zu identifizieren und zu lösen.

Die größten Herausforderungen in der Vorbereitung auf die neue Saison im Überblick:

  • Unter welchen Umständen und mit welchen Regeln dürfen meine Fans zurück ins Stadion?
  • Wie kann ich flexibel auf die Vorgaben zur Auslastungsgrenzen im Stadion reagieren?
  • Wem wird der Zutritt ermöglicht?
  • Welche Tickets können wir anbieten?
  • Wer darf Dauerkarten kaufen?
  • Wie kann ich Antigen-, PCR-Tests und Impfungen schnell und zuverlässig kontrollieren?

Normalerweise starten Vereine als erstes To-Do für die neue Saison mit dem Dauerkartenverkauf. Doch in dieser Saison hieß es schon zum zweiten Mal in Folge: Dauerkarten, ja oder nein? Wenn ja, wie? Daher war die dringlichste Frage für unsere Ticketmanager die, nach einer Lösung und Strategie für den Ticketverkauf.

Dauerkarten-Modelle

Um die wohl wichtigste Antwort vorwegzunehmen: Es gab und gibt keine Universallösung. In Absprache mit den Vereinen wurden bestmögliche Ansätze je nach behördlichen Auflagen und individuellen Möglichkeiten des Vereins entwickelt. Hier ein kurzer Auszug aus den verschiedensten Modellen, die sich über die letzten Monate als praktikabel herausgestellt haben:

Rückrunden-Dauerkarte

Da die Auflagen für den Ligastart lange ungewiss waren, entschieden sich Vereine wie Borussia Mönchengladbach für eine Rückrundendauerkarte. Mit der Hoffnung, dass sich der Spielbetrieb bis dahin eingependelt hat und eine bessere Planungssicherheit mit sich bringt.

Mit der Rückrundendauerkarte können die Dauerkarten Inhaber nach der Winterpause hoffentlich wie gewohnt auf ihrem angestammten Platz im Stadion sitzen. 

Gutschein-Dauerkarte

Dauerkarteninhaber erhalten einen Gutschein im Wert des Einzelspiel-Tickets der gebuchten Dauerkartenkategorie. Diesen können sie vor dem Spiel im Onlineshop gegen einen festen Platz einlösen. Es ist nicht garantiert, dass der Dauerkarteninhaber jedes Spiel vom selben Platz sehen kann bzw. aufgrund des vorgegeben Verteilungsmuster kann auch nicht gewährleistet werden, dass jeder Dauerkartenkunde einen Platz in der gebuchten Kategorie erwerben kann. So behält der Verein eine Flexibilität, um auf neue Änderungen vom Gesundheitsamt reagieren zu können. 

Dauerkarten-Reservierung

Da die Plätze im Stadion im Moment begrenzt sind, haben sich andere Vereine wie die Sportfreunde Lotte dazu entschieden, die Dauerkarte zunächst gegen eine Reservierungsgebühr anzubieten. Durch die anfallende Gebühr, so die Idee, sollten halbherzige Käufe reduziert und nur die Fans zum Kauf bewegt werden, die auf jeden Fall auch wieder ins Stadion möchten. Ein zusätzlicher Vorteil der reservierten Dauerkarte: Zum Zeitpunkt der Reservierung wurden noch keine Plätze ausgewählt oder zugesichert. Auf diesem Weg behielten Vereine die Möglichkeit, flexibel auf die Auflagen vom Gesundheitsamt zu reagieren.

Unterstützung durch das Team der EVENTIM Sports

Neben der Entwicklung und Umsetzung von konkreten Lösungsansätzen, haben wir ebenfalls versucht unseren Ticketing-Managern die Sicherheit in der Anwendung unserer EVENTIM.Tixx Produktplattform wiederzugeben. Dafür haben wir verschiedene Modelle entwickelt, um unsere Partner rechtzeitig zum Restart fit für ihr Daily-Doing zu bekommen. Mit Webinaren per Teams konnten wir zum Beispiel Themen wie Spieleinrichtung nach Hygieneauflagen, (grafische) Anpassungen im Tixx-Onlineshop, Tixx-CRM und die sinnvolle Nutzung von E-Mail-Marketing anschaulich durchgehen und Fragen on-the-job beantworten. Zusätzlich haben wir die Zeit genutzt, unser Angebot an Manuals deutlich zu erweitern. Inzwischen können wir für die häufigsten Fragestellungen, eine kleine kompakte Anleitung als Alltagsstütze mit an die Hand geben.

Wie bereits angedeutet, waren das aber nur die ersten Punkte einer etwas längeren Liste an Herausforderungen der neuen Saison. In den nächsten Teilen unserer „Restart-Serie“ werden wir das neue Tool Tixx-Select vorstellen, erläutern wie wir den 3-G-Check mit unseren Vereinen umsetzen und warum plötzlich das Handling von Tickets für Gästefans ein großes Thema geworden ist.